Porträt Sebastian Moos

Folgendes Porträt über Sebastian Moos war am 14.April im Boten zu lesen:

"In der Politik kann man stärker etwas verändern"

Sein Eintritt in die Junge Union und die CDU liegt noch keine zwei Jahre zurück; noch vor einem Jahr büffelte der junge Herscheider für seine Abiturprüfungen und hätte nicht im Traum daran gedacht, im März dieses Jahres zum Vorsitzenden der CDU Herscheid gewählt zu werden.
An dem „Schnapszahldatum“ 13. 3. 2013 läuteten die Herscheider Christdemokraten einen Generationenwechsel in ihrer Partei ein. Mit Sebastian Moos wurden gleichzeitig noch zwei weitere Mitglieder der Jungen Union in den Vorstand der Ortsunion gewählt.

„Ich hätte eher damit gerechnet, dass mir ein Ratsmandat angeboten wird, aber nicht gleich der Vorsitz“, erinnert sich Sebastian Moos an den Anruf seiner Vorgängerin Sigrid Schröder zurück, die in dem 20-Jährigen ihren perfekten Nachfolger sah. „Sie zählt zu unseren Urgesteinen, war zehn Jahre lang Vorsitzende und ist seit den 1990er Jahren im Kreistag vertreten“, erzählt Sebastian Moos über seine Amtsvorgängerin. Dass er hier ein politisches Erbe von Bedeutung antreten würde, war im bewusst. Noch gut kann er sich an die anfänglichen gemischten Gefühle erinnern, die ihre Anfrage bei ihm auslösten. „Hättest du Lust darauf?“, fühlte Sigrid Schröder bei ihrem Kandidaten erst einmal vor, bevor sie den 20-Jährigen im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Ortsunion den Mitgliedern zur Wahl vorschlug.

„Dazu gedrängt hat sie mich aber nie. Sie meinte nur ‚Das kannst du‘.“ Nach kurzer Überlegung kam auch Sigrid Schröders Wunschkandidat zu diesem Entschluss. „Ich diskutiere gerne, und vor Leuten zu sprechen liegt mir“, kann er seine Stärken einschätzen. Außerdem hat er erkannt: „In der Politik kann man stärker etwas verändern und gestalten als in anderen Ehrenämtern.“ Aktive, öffentliche Parteiarbeit bereitet dem 20-Jährigen vor allem wegen des direkten Kontakts zu den Bürgern Freude. „Man trifft interessante Leute und ist näher am Puls.“ Deshalb nimmt er nach Möglichkeit auch gerne Einladungen von diversen Vereinen wahr; zusätzlich besucht Sebastian Moos momentan die Versammlungen benachbarter Ortsunionen, um sich vorzustellen.

Aufgewachsen in einem parteipolitisch weniger engagierten Haus, kam der Schüler in der 12. Klasse intensiv mit Gremiumsarbeit in Berührung. Sein damaliger Englischlehrer ermutigte ihn dazu, sich zur Wahl des Schülersprechers aufstellen zu lassen. Somit vertrat Sebastian Moos die Interessen seiner Kameraden im Albert-Schweitzer-Gymnasium Plettenberg in mehreren Schulkonferenzen. „Mit dabei waren drei Lehrer, die sich politisch engagierten. Und da kam dann eins zum anderen“, erzählt Sebastian Moos, dass auch in Geschichte, Deutsch und den Sozialwissenschaften immer mal wieder politische Themen aufgegriffen wurden.

Und schließlich kam der Zufall ins Spiel – Sebastian Moos lernte einen JU-ler aus Lüdenscheid kennen; im Juli 2011 trat er in die Partei ein und arbeitete daran, die Junge Union in Herscheid ins Leben zu rufen. Politik jugendfreundlicher zu machen war sein Ziel, das sich der JU-Vorsitzende vorgenommen hatte, und für das er während dieser Zeit immer wieder eintrat. Schon damals lernte er: „Ein offenes Ohr für die Belange zu haben. Die Menschen fühlen sich dadurch wahrgenommen.“ Um stets auf dem Laufenden zu bleiben, was in der Gemeinde von Belang ist, nahm Sebastian Moos bereits als JU-Vorsitzender an den Fraktionssitzungen der Christdemokraten teil und „schnupperte“ in die Vielfältigkeit der Themen hinein. Aus dem Erfahrungsschatz der Fraktionsmitglieder konnte der Herscheider nur lernen – eine Gelegenheit, die der Student einer dualen Ausbildung zum Diplom-Finanzwirt heute nicht missen möchte.

Mit Beharrlichkeit und diplomatischem Gespür will Sebastian Moos als CDU-Vorsitzender die großen Herscheider Themen angehen. „Wenn Situationen aufgeheizt sind, will ich nicht noch einen draufsetzen“, sagt er und glaubt, dass seine Schiedsrichtererfahrung ihm dabei durchaus zugute kommen könnte. Seit 2009 „pfeift“ der Herscheider Fußballspiele in der Kreisliga. „Das ist zwar nicht das Gleiche, aber schon vergleichbar. Man regt sich ja gerne über die Leistung von Schiedsrichter auf. Deshalb wollte ich es besser machen.“ Und die gleiche Prämisse gilt für ihn auch in der Politik.

Von Susanne Riedl

 

Hier finden Sie noch ein weiteres Interview mit Sebastian Moos aus dem ST: klick!